"Im Zentrum des Kapitalismus steht die fortlaufende Kapitalvermehrung. Wenn das weltweite Kapital mehr wird, muss dafür die Geldmenge ausgeweitet werden, und dafür brauchen Sie immer neue Investitionsmöglichkeiten.
Und jetzt kommt das grundsätzliche Problem. Investiert und reinvestiert wird nur in gewinnbringende, in profitorientierte Unternehmungen.
Einfaches Beispiel: Sie wollen ein Stück Wald kaufen. Wenn Sie vor haben, ihn einfach nur in Ruhe zu lassen, bekommen Sie dafür keine Finanzierung. Sie können sich den Kauf nur dann finanzieren lassen, wenn Sie den Wald bewirtschaften, also ihn zumindest teilweise abholzen und das Holz zu Geld machen. Und so lange noch genug Wald da ist, erscheint die Logik des Profits vollkommen unproblematisch. Aber das ganze stößt leider irgend wann an Grenzen.
Aktuell befinden wir uns in einer Art Wettrennen. Wer kollabiert zuerst? Unser Ökosystem Erde, oder der Kapitalismus, der ein bislang nie erreichtes Spannungsfeld an Vermögen und Verschuldung aufgebaut hat."
Aus: Oeconomia - ein Dokumentarfilm zu fundamentalen Fragen, den man sich mehrfach anschauen kann.
- Wie entsteht Geld?
- Wie entsteht Gewinn?
- Wie hängt das mit Verschuldung zusammen, und wer nimmt die nötigen Schulden auf (insbesondere wenn es nicht der Staat ist)?
- Was macht das mit unserer Demokratie und unserem Planeten?
https://www.3sat.de/film/dokumentarfilm/oeconomia-100.html